
Was möchten Sie verändern?
Bevor Sie Ihr neues Bad planen, sollten Sie Ihren Bedarf genau ermitteln. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit und gehen Sie Schritt für Schritt vor. Legen Sie fest, welchen Teil des Badezimmers Sie renovieren möchten. Planen Sie z. B. neue Fliesen und Lampen? Möchten Sie Ihr Bad besonders energieeffizient gestalten, vielleicht auch barrierefrei? Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, was genau Sie umsetzen möchten, verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihr Budget und holen Sie Angebote ein.
Barrierefreiheit
Ziel einer barrierefreien Wohnungsgestaltung ist es, möglichst lang möglichst unabhängig in den eigenen vier Wänden leben zu können. Oft ist das Bad eine der ersten Stationen bei der Neugestaltung. Wer mit einer oder mehreren körperlichen Einschränkungen lebt oder im Zuge des Älterwerdens nicht mehr ganz so beweglich und trittsicher ist wie früher, hat verschiedene Möglichkeiten, um das Bad sicher und komfortabel umzugestalten. Die Kosten hängen natürlich stark davon ab, welche Maßnahmen Sie umsetzen und in welchem Zustand sich Ihr Bad befindet. Die Gesamtkosten können schnell 10.000 bis 20.000 Euro erreichen.
Bodengleiche Dusche: Eine ebenerdige Dusche kann nicht nur die Ästhetik Ihres Badezimmers verbessern, sondern auch den ersten Schritt in Richtung Barrierefreiheit darstellen. Hausbesitzer und Wohnungseigentümer können so sicherstellen, dass sie im Alter eine barrierefreie Umgebung haben.
Rutschfeste Fliesen: Die Wahl der Fliesen ist im Hinblick auf Barrierefreiheit von großer Bedeutung. Achten Sie nicht nur darauf, rutschfeste Fliesen in der Dusche zu verwenden, sondern statten Sie am besten Ihr gesamtes Bad damit aus.
Haltegriffe und Handläufe: Die Integration von Haltegriffen und Handläufen ist eine weitere Möglichkeit, Ihr Badezimmer optimal für die Zukunft auszustatten, insbesondere wenn Sie aus Gründen der Barrierefreiheit renovieren möchten.
Breitere Türen: Vergrößerte Türöffnungen, sowohl im Eingangsbereich des Badezimmers als auch für die Duschkabine, sind essenziell, um Rollstuhlfahrern eine barrierefreie Nutzung zu ermöglichen. Achten Sie bei kleineren Bädern darauf, dass die Tür sich nach außen öffnet.
Energieeffizienz
Investitionen in eine bessere Energieeffizienz amortisieren sich oft schon nach wenigen Jahren. Je nachdem, was genau Sie vorhaben, können Sie beim Bad mit Kosten zwischen 1.000 und 4.000 Euro rechnen.
LED-Beleuchtung: Der Austausch herkömmlicher Beleuchtung durch LED-Lampen hilft, Energie zu sparen. Mit LED-Lampen lassen sich gegenüber herkömmlichen Glühbirnen bis zu 80 Prozent Strom einsparen. Bei der Wahl der LED-Lampen sollten Sie auf die Lumenangabe und die Lichtfarbe achten. Das Licht sollte im Bad möglichst hell sein. Ob Sie einen kühlerer oder einen wärmeren Farbton auswählen, hängt von Ihrem Geschmack an. Da auch die Platzierung der Lampen eine Rolle spielt, empfiehlt es sich, vor dem Kauf fachliche Beratung einzuholen.
Wassersparende Armaturen: Durch die Installation von wassersparenden Armaturen können Sie den Wasserverbrauch beim Händewaschen und Duschen deutlich reduzieren. Diverse Adapter für solche Armaturen mischen dem Wasserstrahl Luft bei und reduzieren zugleich die Wassermenge. Dadurch bemerken Sie gar nicht, dass nun weniger Wasser fließt.
Noch ein Tipp zum Energiesparen: Wenn Sie gerade kein warmes Wasser benötigen, stellen Sie Ihre Armaturen auf „kalt“ und sparen sich so eine unnötige Wassererhitzung.
Neben der Barrierefreiheit können Sie auch im Bereich der Energieeffizienz punkten, indem Sie duschen statt baden. Der durchschnittliche Wasserverbrauch bei einer fünfminütigen Dusche liegt zwischen 30 und 80 Litern, während herkömmliche Badewannen einen Durchschnittsverbrauch von 150 bis 200 Litern aufweisen. Bei größeren oder Eckbadewannen kann der Verbrauch sogar bei 200 bis 300 Litern liegen.
Kosten und Förderungen
Eine Rundumsanierung des Badezimmers kann schnell mehrere Zehntausend Euro kosten. Bei der Materialauswahl ist es wichtig, dass Sie Ihr Budget im Blick zu behalten. Dies gilt insbesondere für Fliesen, da die Kosten für eine Neuverfliesung durchschnittlich zwischen 40 und 150 Euro pro Quadratmeter liegen. Stellen Sie sicher, dass zertifizierte Handwerker beauftragen, um Probleme im Bereich Energieeffizienz oder Barrierefreiheit zu vermeiden.
Reichen Ihre eigenen finanziellen mittel für die Badsanierung nicht aus, kommt vielleicht eine Finanzierung für Sie infrage.
Je nachdem, was Sie umbauen lassen, kommen verschiedene Fördermöglichkeiten infrage. Diese Förderungen gibt es in Form von Krediten und in Form von Zuschüssen. Das Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“ der KfW bietet einen Kredit für den barrierefreien Umbau des Badezimmers. Gefördert werden die Änderung der Raumaufteilung, der Einbau von bodengleicher Dusche und Duschsitz sowie die Modernisierung der Sanitärobjekte, darunter WC und Dusche. Anders als der Name vermuten lässt, spielt Ihr Alter keine Rolle (vorausgesetzt, Sie sind volljährig).
Mehr Infos zu „Altersgerecht Umbauen Kredit“
Unter dem Stichwort „Barrierereduzierung“ gibt es von der KfW einen Investitionszuschuss in Höhe von bis zu 6.250 Euro.
Mehr Infos zum Investitionszuschuss
Zu beachten ist, dass alle Maßnahmen von Fachunternehmen durchgeführt werden und gewissen Anforderungen entsprechen müssen, damit eine Förderung gewährt werden kann.
Manche Maßnahmen können alternativ über die Pflegeversicherung gefördert werden. Eine Kombination der Förderangebote für dieselbe Sache ist allerdings nicht möglich.
Eine gut durchdachte Badsanierung kann Ihr Zuhause aufwerten und Ihre Lebensqualität erheblich steigern. Die Kosten variieren abhängig von der Größe des Bades und den gewählten Materialien und können schnell in die Zehntausende gehen. Wer selbst saniert, kommt wie üblich deutlich günstiger weg. Wenn Sie Förderungen in Anspruch nehmen möchten, müssen Sie allerdings einen Fachbetrieb beauftragen. Energieeffizienzmaßnahmen sind oft deutlich günstiger und haben außerdem den Vorteil, dass sie die Betriebskosten senken.